Heinrich Schütz

Weihnachtshistorie

Erklärt nach der 5-4-3-2-1-Methode

Dauer: ca. 35 Minuten
Gattung: Historia
Entstehungszeit: vor 1660
Uraufführung: vermutlich 1660

Inhaltsverzeichnis

Schütz‘ Weihnachtshistorie in 5 Sätzen

Die Weihnachtshistorie von Heinrich Schütz steht bis heute im Schatten der „monumentalen Weihnachtswerke“ (Händels Messiah und Bachs Weihnachtsoratorium), dabei kann sie durchaus als Vorläufer für selbige gelten: Verschiedene musikalische Formen (etwa Rezitative und Chornummern) wechseln sich schon hier miteinander ab, Schütz schreibt für Solisten, Chor und Orchester. Auch die unterschiedlichen musikalischen Profile der Beteiligten sind bemerkenswert: Während der Evangelist Secco-Rezitative im italienischen Stil singt (worin Schütz ein Meister war, denn er hatte seine Ausbildung in Italien erhalten), wird der Engel von zwei Violinen begleitet. Hier tun sich interessante Parallelen zu Bachs Matthäuspassion auf, in der dieser Gegensatz zwischen Secco-Rezitativ und Streicherbegleitung (für Jesus) ebenfalls im Mittelpunkt steht.

Hinweis: Dieses Werk gehört zu den Top 100 Klassische Musik.

4 Highlights aus Schütz‘ Weihnachtshistorie

Highlight 1: Introduktion

In der Introduktion macht der Chor klar, was gleich kommen wird: die Geburt Christi, wie sie in den Evangelien beschrieben wird.

Highlight 2: Ehre sei Gott in der Höhe!

In dieser Chornummer lässt Schütz die Engelschar singen und Gott preisen:

Highlight 3: Evangelist vs. Engel

An dieser Stelle wird schön deutlich, wie unterschiedlich der Evangelist und der Engel begleitet werden:

Highlight 4: Schlusschor

Heinrich Schütz‘ Weihnachtshistorie endet mit einem Dank- und Lobgesang des Chors:

3 Fragen und Antworten zu Schütz‘ Weihnachtshistorie

Frage 1: Was ist eine Historia?

Die Historia war eine Form der lutherischen Kirchenmusik, die im 17. Jahrhundert sehr beliebt war. In der Regel wurden dabei die Evangelien in Musik gesetzt; so konnte die Evangelienlesung in einem Gottesdienst musikalisch gestaltet werden.

Frage 2: Welcher musikalischen Epoche ist Heinrich Schütz zuzuordnen?

Welcher musikalischen Epoche ist Heinrich Schütz zuzuordnen?

Frage 3: Wo war Schütz tätig?

Heinrich Schütz ist viel herumgekommen: Seine Ausbildung erhielt er größtenteils in Italien, später war er dann in Hannover, Weimar, Dresden und sogar Kopenhagen tätig.

2 empfehlenswerte Aufnahmen von Schütz‘ Weihnachtshistorie

Aufnahme 1: Dresdner Kammerchor, Isabel Schicketanz, Jonathan Mayenschein, Georg Poplutz, Tobias Mäthger, Martin Schicketanz, Hans Christoph Rademann (live, 2021)

Wenn Sie mich fragen, wird Schütz‘ Weihnachtshistorie noch viel zu selten aufgeführt. Vielleicht ist das auch kein Wunder – immerhin sind Bach mit seinem Weihnachtsoratorium und Händel mit seinem Messiah die Platzhirsche der barocken Weihnachtsmusik. Da ist es sehr begrüßenswert, wenn mit den wenigen Aufführungen, die es gibt, gleich Maßstäbe gesetzt werden. Das gilt zum Beispiel für diese Aufführung mit dem Dresdner Kammerchor und dem Barockspezialisten Hans-Christoph Rademann:

Aufnahme 2: Dresdner Kammerchor, Dresdner Barockorchester, Hans-Christoph Rademann (Studio, 2014)

Dieselben Mitwirkenden haben bereits im Jahr 2014 gemeinsam mit dem Dresdner Barockorchester diese Studioeinspielung produziert:

1 Zitat zu Schütz‘ Weihnachtshistorie

Die Geburt unseres Herren Jesu Christi, wie uns die von den heiligen Evangelisten beschrieben wird.

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