Ludwig van Beethoven
Symphonie Nr. 5
Erklärt nach der 5-4-3-2-1-Methode
Dauer: 30–35 Minuten
Gattung: Symphonie
Entstehungszeit: 1807/1808
Uraufführung: 22. Dezember 1808 (Wien)
Inhaltsverzeichnis
Beethovens Symphonie Nr. 5 in 5 Sätzen
Bei Beethovens Symphonie Nr. 5 handelt es sich um eines der berühmtesten klassischen Musikstücke überhaupt und neben den Symphonien Nr. 3 und Nr. 9 um die für die Musikgeschichte bedeutendste Beethoven-Symphonie. Wohl jeder ist bereits mindestens einmal mit dem berühmten Eröffnungsmotiv in Berührung gekommen (siehe unten, „Highlight 1“). In der Romantik wurden zahlreiche Deutungen dieses Motivs und der ganzen Symphonie unternommen, was zur Verbreitung des Werks maßgeblich beigetragen haben dürfte: Schlagbegriffe sind „Schicksalsmotiv“, „Klopfmotiv“, „das Klopfen des Schicksals an der Tür“ und viele mehr. Bemerkenswert sind vor allem Beethovens konsequente Verarbeitungstechnik im ersten Satz sowie die Dramaturgie des Werks („per aspera ad astra“) – beide Aspekte können Sie in der Klassik-Blüte Beesy-5 interaktiv erleben.
Hinweis: Dieses Werk gehört zu den Top 100 Klassische Musik.
4 Highlights aus Beethovens Symphonie Nr. 5
Highlight 1: Eröffnungsmotiv
Vom eher neutralen Begriff „Klopfmotiv“ bis zum dramatischen „Klopfen des Schicksals“ hat dieses weltberühmte Motiv zahlreiche Deutungen erfahren. Ich nenne es, um die vielen ideologischen Fallstricke zu vermeiden, meist einfach „Eröffnungsmotiv“. Keine Frage: In seiner Knappheit und Dramatik sorgt es dafür, dass man sofort in den ersten Satz von Beethovens Fünfter hineingezogen wird:
Highlight 2: ein Gebet
Der zweite Satz beginnt mit einem ausladenden Gesang der tiefen Streicher. Die Musik hat hier etwas so „Sprechendes“, dass diese Stelle mehrfach (u. a. von bedeutenden Interpreten wie Nikolaus Harnoncourt) als Gebet interpretiert wurde:
Highlight 3: Übergang vom 3. zum 4. Satz
Für mich ist das eine der überwältigendsten Stellen in Beethovens Werk überhaupt: Es gibt keine Trennung zwischen dem dritten und vierten Satz, stattdessen komponiert Beethoven einen Übergang, der im Dunklen beginnt und dann mit dem Beginn des Finalsatzes vor Helligkeit geradezu explodiert:
Highlight 4: strahlendes Finale
Der letzte Satz ist ein Siegesgesang:
3 Fragen und Antworten zu Beethovens Symphonie Nr. 5
Frage 1: Was ist das Besondere an der 5. Sinfonie?
Vor allem zwei Aspekte sind besonders an Beethovens 5. Symphonie: erstens die Allgegenwärtigkeit des berühmten Eröffnungsmotivs im ersten Satz, zweitens die dramaturgische Anlage („durch Nacht zum Licht“).
Frage 2: Wo wurde Beethovens 5. Symphonie uraufgeführt?
Die Uraufführung fand im Theater an der Wien statt.
Frage 3: War die Uraufführung von Beethovens 5. Symphonie erfolgreich?
Nach zeitgenössischen Berichten war die Uraufführung von Beethovens 5. Symphonie nicht sehr erfolgreich. Allerdings fand sie auch unter widrigen Umständen statt (geringe Probenzeit, Krieg, ungeheizter Konzertsaal). Erst im Laufe der folgenden Jahrzehnte wurde Beethovens 5. Symphonie so beliebt, wie sie heute ist.
2 empfehlenswerte Aufnahmen von Beethovens Symphonie Nr. 5
Aufnahme 1: hr-Sinfonieorchester, Andrés Orozco-Estrada (live, 2016)
Genau wie für alle Aufnahmen mit dem hr-Sinfonieorchester und Andrés Orozco-Estrada gilt auch für diese, dass sie nur so sprüht vor Energie. Für Beethovens Fünfte ist das genau passend:
Aufnahme 2: Concertgebouworkest, Iván Fischer (live, 2019)
Diese Aufnahme mit dem Concertgebouworkest und Iván Fischer ist für all diejenigen geeignet, die bei Orozco-Estradas schnittiger Tempowahl dann doch nicht mehr wissen, wo oben und unten ist. Fischer bleibt mit den Tempi eher auf der konventionellen Seite, was der Qualität dieser Aufnahme aber keinen Abbruch tut:
1 Zitat zu Beethovens Symphonie Nr. 5
Unbestritten die berühmteste von allen und auch nach unserer Ansicht die erste, worin Beethoven seiner weiten Phantasie freien Lauf gelassen hat, ohne eine fremde Idee zur Führung oder als Stütze zu nehmen.
Hector Berlioz über Beethovens Fünfte
Vielen Dank! Ich unterschreibe jedes Wort! Ich überschaue nur einen kleinen Teil der Klassik, aber bisher hat mich noch kein Musikstück derart „abgeholt“, berührt, ja fasziniert. Vielleicht darf ich noch die Aufführung von Daniel Barenboim bei den Proms 2012 erwähnen, für mich auch eine gelungene Aufnahme.
Das finde ich sehr schön, vielen Dank fürs Teilen! Die Barenboim-Interpretation von den Proms 2012 gefällt mir auch sehr gut 😉