Claude Debussy

Clair de Lune

Erklärt nach der 5-4-3-2-1-Methode

Dauer: ca. 6 Minuten
Gattung: dritter Satz einer Klaviersuite
Entstehungszeit: 1890
Uraufführung: Unbekannt (Erstveröffentlichung 1905)

Inhaltsverzeichnis

Debussys Clair de Lune in 5 Sätzen

Clair de Lune („Mondglanz“ oder „Mondschein“) ist der dritte Satz der Suite bergamasque, einer insgesamt viersätzigen Klaviersuite des französischen Komponisten Claude Debussy. Es handelt sich um eines der bekanntesten Stücke von Debussy, bei dem der Titel Programm ist: Debussy erschafft eine Stimmung, die gut zu den Assoziationen „Nacht“ und „Mondschein“ passt, was wiederum typisch für den musikalischen Impressionismus und Symbolismus ist. Als Inspiration für Clair de Lune (aber auch für die gesamte Suite) wirkte wahrscheinlich das Gedicht „Clair de Lune“ des französischen Lyrikers Paul Verlaine. Debussys Komposition wurde in unglaublich vielen anderen Kontexten verwendet, beispielsweise als Film- und sogar als Videospielmusik.

Hinweis: Dieses Werk gehört zu den Top 100 Klassische Musik.

4 Highlights aus Debussys Clair de Lune

Highlight 1: Schwebender Beginn

Achten Sie einmal darauf, wie Debussy am Beginn den Eindruck von etwas „Schwebendem“ erschafft: In den ersten Takten des Stücks gibt es keine tiefen Klänge, keinen Bass. Alles geschieht in der hohen Lage. Nur ganz allmählich „wandert“ die Musik abwärts:

Highlight 2: Mittelteil – Wachsen bis zum Höhepunkt

Der nun folgende Mittelteil bildet ein Gegengewicht zum Beginn. Nachdem die Klavierklänge im ersten Teil allmählich abwärtsgewandert sind, schrauben sie sich nun weiter und weiter in die Höhe, um schließlich einen Höhepunkt zu erreichen:

Highlight 3: Rückkehr des Beginns

Dann greift Debussy den ersten Teil (in noch höherer Lage) erneut auf…

Highlight 4: Erinnerungen an den Mittelteil

…um das Stück schließlich mit Ausschnitten, die wir bereits aus dem Mittelteil kennen, zum Ende zu führen:

3 Fragen und Antworten zu Debussys Clair de Lune

Frage 1: Ist Clair de Lune schwer zu spielen?

Mit Clair de Lune ist es wie mit vielen Klavierstücken von Debussy: Rein motorisch betrachtet, ist das Stück nicht besonders schwer zu bewältigen. Aber: Den Klavierklang schön transparent zu halten, die einzelnen Klänge immer gut auszubalancieren – DAS ist schwer. Gleichzeitig ist genau das notwendig, damit Clair de Lune gut wirkt.

Frage 2: Wann wurde Clair de Lune geschrieben?

Debussy komponierte die Suite bergamasque (deren dritter Satz „Clair de Lune“ ist) im Jahr 1890, allerdings wurde das Werk erst 15 Jahre später veröffentlicht. Das Gedicht „Clair de Lune“ von Paul Verlaine, das Debussy wahrscheinlich zur Komposition inspiriert hat, stammt aus dem Jahr 1869.

Frage 3: Was bedeutet Bergamasque?

„Bergamasque“ ist eine Ortsangabe, die Bezug auf die italienische Stadt Bergamo nimmt. Debussys „Suite bergamasque“ ist also eine „Suite aus Bergamo“. In Paul Verlaines Gedicht ist der Begriff allerdings Teil eines Wortspiels („Masken und Bergamasken“).

2 empfehlenswerte Aufnahmen von Debussys Clair de Lune

Aufnahme 1: Lang Lang (Videoproduktion, 2019)

Der chinesische Pianist Lang Lang spielt Clair de Lune hier in einer wunderschönen Videoproduktion der Deutschen Grammophon. Was gibt es Schöneres als eine nächtliche Tour durch Paris, und dazu Clair de Lune in Lang Langs besonders sanfter Interpretation? Eben. Da ist es direkt schade, dass das Stück so kurz ist 😊

Aufnahme 2: Khatia Buniatishvili (Live, 2018)

Eine empfehlenswerte Live-Version ist der Mitschnitt von Khatia Buniatishvilis Interpretation bei den BBC Proms 2018:

1 Zitat zu Debussys Clair de Lune

Votre âme est un paysage choisi
Que vont charmant masques et bergamasques
Jouant du luth et dansant et quasi
Tristes sous leurs déguisements fantasques.

Ihre Seele ist eine auserlesene Landschaft,
in der entzückende Masken und Bergamasken
die Laute spielen und tanzen, beinahe
traurig unter ihren wunderlichen Verkleidungen.

Der Beginn des Gedichts „Clair de Lune“ von Paul Verlaine

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Joe Tursi

    It’s interesting to compare Evgenyh Kissin’s and DanielBarenboim’s
    ‚playing, so different in tempo. Lang Lang is lovely.

    1. Yes, I think so, too! Comparing several interpretations is always a lot of fun.

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