Antonín Dvořák
Symphonie Nr. 9
Erklärt nach der 5-4-3-2-1-Methode
Dauer: 40–45 Minuten
Gattung: Symphonie
Entstehungszeit: 1892–1893
Uraufführung: 16. Dezember 1893 (New York)
Inhaltsverzeichnis
Dvořáks Symphonie Nr. 9 in 5 Sätzen
Antonín Dvořák komponierte seine Symphonie Nr. 9 auf dem Höhepunkt seiner Karriere: Er reiste 1892 in die USA, um seine Stelle als Direktor des National Conservatory of Music of America anzutreten. Die Eindrücke seines Amerikaaufenthalts verarbeitete er in seiner neunten Symphonie, die deshalb auch den Beinamen „Aus der Neuen Welt“ trägt. Natürlich ist Dvořáks Werk aber nicht „typisch amerikanisch“, viel mehr merkt man dem Werk die vielen unterschiedlichen kulturellen Einflüsse an, die Dvořák geprägt haben. Die Symphonie Nr. 9 war sofort nach der Uraufführung durch die New Yorker Philharmoniker ein durchschlagender Erfolg und ist bis heute Dvořáks meistgespieltes Werk.
Hinweis: Dieses Werk gehört zu den Top 100 Klassische Musik.
4 Highlights aus Dvořáks Symphonie Nr. 9
Highlight 1: Erster Satz – wehmütig bis mitreißend
Dvořáks neunte Symphonie beginnt mit einer wehmütigen Einleitung, die sich nach und nach in einen mitreißenden schnellen Teil verwandelt:
Highlight 2: Zweiter Satz – Spotlight auf das Englischhorn
Der zweite Satz steht ganz im Zeichen eines der berühmtesten Englischhorn-Soli, die es gibt:
Highlight 3: Dritter Satz – markant und kraftvoll
Der dritte Satz ist ein kraftvolles Scherzo, das mit dem lyrischen Mittelteil aber formal an Scherzi von Bruckner erinnert:
Highlight 4: Vierter Satz – Energie pur
Im Schlusssatz gibt es dann kein Halten mehr. Hier findet auch das berühmte, energiegeladene Hornthema seinen Platz, das oft zitiert wird:
3 Fragen und Antworten zu Dvořáks Symphonie Nr. 9
Frage 1: Was hat Dvořák zur 9. Symphonie inspiriert?
Dvořák ließ sich bei seiner 9. Symphonie von seinem dreijährigen Amerikaaufenthalt inspirieren, während dem er auch die Musik der Ureinwohner studierte (siehe auch das Zitat unten). Die Symphonie trägt deshalb den Beinamen „Aus der Neuen Welt“.
Frage 2: Warum ging Dvořák in die USA?
Dvořák war in den USA ein bekannter Komponist, denn 1894 hatte er dort eine Konzertreise unternommen. Im Jahr 1892 wurde er dann zum Direktor des National Conservatory of Music of America berufen, weshalb er sich für längere Zeit in den USA aufhielt.
Frage 3: Wie viele Symphonien schrieb Dvořák?
Dvořák schrieb neun Symphonien. Seine letzte und bekannteste ist die Neue-Welt-Symphonie.
2 empfehlenswerte Aufnahmen von Dvořáks Symphonie Nr. 9
Aufnahme 1: Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Mariss Jansons (live, 2004)
Die enge Beziehung zwischen dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und seinem damaligen Chefdirigenten Mariss Jansons (der leider zu früh gestorben ist) wird in dieser Aufführung von Dvořáks neunter Symphonie sofort deutlich:
Aufnahme 2: NDR Elbphilharmonie Orchester, Manfred Honeck (Livestream, 2021)
Huuuii, da ist Zunder drin. Der letzte Satz von Dvořáks Neunter (ab 30:52) geht in der Aufführung mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester und Manfred Honeck wirklich „con fuoco“ („mit Feuer“) los, genau, wie Dvořák sich das gewünscht hat 😉
1 Zitat zu Dvořáks Symphonie Nr. 9
Ich studierte sorgfältig eine gewisse Zahl Indianischer Melodien, die mir ein Freund gab, und wurde gänzlich durchtränkt von ihren Eigenschaften – vielmehr ihrem Geiste. Diesen Geist habe ich in meiner neuen Sinfonie zu reproduzieren versucht, ohne die Melodien tatsächlich zu verwenden. Ich habe schlichtweg originäre Themen geschrieben, welche die Eigenheiten der Indianischen Musik verkörpern, und mit den Mitteln moderner Rhythmen, Harmonie, Kontrapunkt und orchestraler Farbe entwickelt.
Antonín Dvořák in einem Zeitungsinterview über seine Vorgehensweise bei der Komposition der neunten Symphonie
Many years ago, the New World symphony was known as his Fifth symphony in e minor. Why is it now known as the ninth?
Hi Tony! In earlier years, it was common to count the symphonies in the order of their publication dates. However, today we usually prefer to count the symphonies in the order of their time of creation. This is a phenomenon that can be seen with many composers – I’m not 100 % sure, but I think it is especially obvious in Haydn’s Symphonies. What is known today as Haydn’s Symphony No. 104 (because he composed it at a very late point in his life) used to have a MUCH smaller number (I believe 12 or so) because of its publication date.