Edvard Grieg

Klavierkonzert

Erklärt nach der 5-4-3-2-1-Methode

Dauer: ca. 30 Minuten
Gattung: Solokonzert
Entstehungszeit: 1868
Uraufführung: 03. April 1869 (Kopenhagen)

Inhaltsverzeichnis

Griegs Klavierkonzert in 5 Sätzen

Die Entstehungsgeschichte von Edvard Griegs Klavierkonzert beginnt ungewöhnlich: Grieg, der in Leipzig studierte, hörte im dortigen Musikkonservatorium das Klavierkonzert von Robert Schumann, gespielt von dessen Frau Clara. Grieg war ein großer Bewunderer Schumanns und fühlte sich von dessen Klavierkonzert sofort inspiriert. Entsprechend viele Parallelen gibt es zwischen den beiden Werken (weitere Inspiration holte sich Grieg beim Klavierkonzert seines Freundes August Henrik Winding sowie beim „Halling“, einem norwegischen Springtanz). Griegs Klavierkonzert kam beim Publikum sofort gut an, allerdings nicht beim Komponistenkollegen Hugo Wolf, der das Werk verabscheute (siehe das Zitat unten).

Hinweis: Dieses Werk gehört zu den Top 100 Klassische Musik.

4 Highlights aus Griegs Klavierkonzert

Highlight 1: Dramatischer Beginn

Na, das nenne ich mal eine dramatische Präsentation! Grieg lässt sein Klavierkonzert mit einem Paukenwirbel beginnen, der immer lauter wird, woraufhin das Klavier mit einer hinabstürzenden Geste einsetzt. Dann präsentieren die Holzbläser das Hauptthema des ersten Satzes:

Highlight 2: Dialog zwischen Klavier und Orchester

Im zweiten Satz steht der Dialog zwischen Klavier und Orchester im Mittelpunkt. Die Streicher präsentieren eine verträumte Melodie, die gegen Ende des Satzes vom Klavier mit mehr Nachdruck aufgegriffen wird:

Highlight 3: Springtanz!

Zu Beginn des dritten Satzes sind die Anklänge an den norwegischen Springtanz deutlich zu hören…

Highlight 4: Feierliches Finale

…was schließlich in einem feierlichen Finale kulminiert, in dem sich Klavier und Orchester geradezu gegenseitig anstacheln:

3 Fragen und Antworten zu Griegs Klavierkonzert

Frage 1: Wie viele Klavierkonzerte schrieb Edvard Grieg?

Edvard Grieg vollendete nur ein einziges Klavierkonzert.

Frage 2: Welche Vorbilder hatte Grieg für sein Klavierkonzert?

Grieg war ein Bewunderer Schumanns. So ist es nicht verwunderlich, dass es einige Parallelen zwischen Griegs Klavierkonzert und Schumanns Klavierkonzert gibt. Ein anderes Vorbild war aber noch prägender: Der dänische Pianist, Klavierpädagoge und Komponist August Henrik Winding war ein enger Freund von Grieg und hatte 1867/1868 ebenfalls ein Klavierkonzert komponiert, von dem sich Grieg inspirieren ließ. Dazu kamen (vor allem rhythmische) Ideen aus dem norwegischen Springtanz „Halling“.

Frage 3: Wer spielte die Uraufführung von Griegs Klavierkonzert?

Der Pianist der Uraufführung war Edmund Neupert, ein norwegischer Pianist, der heute recht unbekannt ist, zu Lebzeiten aber in einem Atemzug mit Virtuosen wie Liszt und Rubinstein genannt wurde. Neupert war auch ein gefragter Klavierpädagoge: Er unterrichtete an den Musikkonservatorien in Kopenhagen, Moskau und New York.

2 empfehlenswerte Aufnahmen von Griegs Klavierkonzert

Aufnahme 1: Matthias Kirschnereit, Philharmonisches Kammerorchester Wernigerode, Christian Fitzner (Videoproduktion, 2021)

Matthias Kirschnereit ist für mich einer der Hidden Champions des Klaviers. Diese Variabilität im Anschlag, diese Kraft, die aber nie aggressiv ist – toll. Genau das braucht man in Griegs Klavierkonzert:

Aufnahme 2: Joseph Moog, Deutsche Radio Philharmonie, Günther Herbig (live, 2017)

Joseph Moog nimmt sich in dieser Livedarbietung mit der Deutschen Radio Philharmonie (Dirigent: Günther Herbig) an manchen Stellen agogische Freiheiten (zum Beispiel gleich am Anfang), was eine erfrischende Perspektive auf Griegs Klavierkonzert ermöglicht:

1 Zitat zu Griegs Klavierkonzert

In den Konzertsaal taugt es nicht.

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