Wolfgang Amadeus Mozart

Eine kleine Nachtmusik

Erklärt nach der 5-4-3-2-1-Methode

Dauer: ca. 17 Minuten
Gattung: Serenade
Entstehungszeit: 1787
Uraufführung: Unbekannt (möglicherweise erst posthum)

Inhaltsverzeichnis

Mozarts Kleine Nachtmusik in 5 Sätzen

Eine kleine Nachtmusik (und hieraus vor allem der erste Satz) ist eines der bekanntesten Werke von Wolfgang Amadeus Mozart. Formal handelt es sich um eine Serenade, eine Gattung der „leichten“ Unterhaltungsmusik (genauere Erklärung siehe unten bei den „Fragen und Antworten“). Den berühmten Spitznamen – „Nachtmusik“ ist eine deutsche Übersetzung von „Serenade“ – notierte Mozart selbst in sein Werkverzeichnis. An Mozarts Kleiner Nachtmusik sind zwei Aspekte ungewöhnlich, nämlich die reine Streicherbesetzung mit zwei Violinen, Bratsche, Violoncello und Kontrabass (üblicherweise spielten in den damaligen Serenaden Blasinstrumente mit) sowie die kunstvolle Behandlung der Mittelstimmen (für eine Gattung der Unterhaltungsmusik eher unüblich). Beides lässt möglicherweise darauf schließen, dass die Kleine Nachtmusik schon eher als „Konzertstück“ statt als „Hintergrundmusik“ gedacht war (in diese Richtung entwickelte sich die Gattung Serenade auch nach Mozarts Tod weiter).

Hinweis: Dieses Werk gehört zu den Top 100 Klassische Musik.

4 Highlights aus Mozarts Kleiner Nachtmusik

Highlight 1: Erster Satz – Allegro

Einer der berühmtesten Anfänge der klassischen Musik, der glasklar und ganz regelmäßig aufgebaut ist. Mozart eröffnet seine Kleine Nachtmusik mit einer zwei Takte langen, aufwärtsstrebenden Geste, auf die eine gleich lange abwärtsstrebende Geste folgt. Mozart setzt sogar Pausen dazwischen, was die Struktur noch deutlicher hervortreten lässt:

Highlight 2: Zweiter Satz – Romanze

Mozarts Kleine Nachtmusik hatte ursprünglich fünf Sätze – das ist aus Mozarts eigenem Werkverzeichnis zu entnehmen. Der ursprüngliche zweite Satz ist allerdings nicht (gesichert) überliefert, die entsprechenden Seiten fehlen im Autograph. Ob Mozart den zweiten Satz nach der Fertigstellung der Komposition bewusst entfernt hat oder er einfach nur im Lauf der Zeit verloren gegangen ist, ist unklar.

Jedenfalls sind die heutigen Aufführungen von Mozarts Kleiner Nachtmusik deshalb in der Regel nur viersätzig. Der zweite Satz ist dann eine „Romanze“, die mit einem lyrischen Thema eröffnet wird:

Highlight 3: Dritter Satz – Menuett

Der dritte Satz ist ein Tanz, nämlich ein Menuett:

Highlight 4: Vierter Satz – Rondo

Und der letzte Satz ist mit seinem lebhaften Tempo ein richtiger „Rausschmeißer“ 😊

3 Fragen und Antworten zu Mozarts Kleiner Nachtmusik

Frage 1: Warum ist die kleine Nachtmusik so berühmt?

Nachdem Mozarts Kleine Nachtmusik für viele Jahrzehnte kaum beachtet wurde, wurde sie durch einen deutschen Spielfilm mit dem Titel „Eine Kleine Nachtmusik“ im Jahr 1939 berühmt.

Frage 2: Wie nennt man die kleine Nachtmusik noch?

Die „formale“ Bezeichnung von Mozarts Kleiner Nachtmusik lautet Serenade in G-Dur KV 525.

Frage 3: Was ist eine Serenade?

Eine Serenade ist eine Musik mit lockerem, unterhaltsamem Charakter, die am Abend (und gerne im Freien) aufgeführt wird. Die Form ist recht frei – so kann eine Serenade zum Beispiel ein- oder mehrsätzig sein. Sehr beliebt war die Serenade Ende des 18. Jahrhunderts. Aus dieser Zeit stammt auch Mozarts berühmte Serenade „Eine kleine Nachtmusik“.

2 empfehlenswerte Aufnahmen von Mozarts Kleiner Nachtmusik

Aufnahme 1: Concertgebouw Kamerorkest (live, 2013)

Es lohnt sich, Mozarts Kleine Nachtmusik in unterschiedlich stark besetzten Versionen anzuhören. In dieser Aufführung mit dem Comcertgebouw Kamerorkest sind alle Instrumente mehrfach besetzt (wie heute bei diesem Stück meist üblich):

Aufnahme 2: Gewandhaus-Quartett (Videoproduktion, 2005)

Das Gewandhaus-Quartett (ergänzt um Stefan Adelmann am Kontrabass) spielt das Werk hingegen nur einfach besetzt:

1 Zitat zu Mozarts Kleiner Nachtmusik

Wir haben aus der Entstehungszeit, August 1787, keinerlei Hinweise für einen Komponieranlass. Aber es muss einen Auftrag oder einen Anlass gegeben haben. Nichts ist falscher als die Vorstellung, Mozart habe aus einem gewissen Drang heraus und mit Blick an den Himmel Werke geschrieben. Die Nachtmusik erfüllt die Funktion der Serenade, die zum Abend gespielt wurde, ein Genre geselligen Musizierens im späten 18. Jahrhundert.

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