MAURICE RAVEL

BOLÉRO

Erklärt nach der 5-4-3-2-1-Methode

Dauer: 14–17 Minuten
Gattung: Ballett (heute meist nur konzertant aufgeführt)
Entstehungszeit: 1928
Uraufführung: 22. November 1928 (Paris)

Inhaltsverzeichnis

Ravels Boléro in 5 Sätzen

Der Boléro war für den französischen Komponisten Maurice Ravel selbst eine Art Experiment, denn Melodie, Harmonik und Rhythmus bleiben über das ganze Stück hinweg unverändert. Das einzige Element, das für Abwechslung sorgt, sind die wechselnden Klangfarben. Das Stück wird von einer Kleinen Trommel und gezupften Streichern mit dem Boléro-Rhythmus eröffnet. Dieser Rhythmus wird durchgehend gespielt, während im Lauf des Stücks immer mehr Instrumente hinzutreten, sodass sich insgesamt die Wirkung eines langgezogenen, extrem großen Lauterwerdens ergibt. Der Boléro wurde sehr schnell unglaublich berühmt, was Ravel zeitlebens aufgrund des technokratischen Charakters des Stücks eher unangenehm war.

Hinweis: Dieses Werk gehört zu den Top 100 Klassische Musik.

4 Highlights aus Ravels Boléro

Highlight 1: Eröffnungsrhythmus und erste Melodie

Der Boléro besteht aus zwei Melodien, die abwechselnd und in insgesamt 18 Variationen gespielt werden. Hier hören Sie den Anfang des Stücks – Kleine Trommel und gezupfte Streicher beginnen mit dem Boléro-Rhythmus, dann tritt die erste Melodie hinzu:

Highlight 2: Zweite Melodie

Anschließend wird die zweite Melodie vorgestellt:

Highlight 3: Interessante Klangfarben

Im Lauf des Stückes treten immer mehr Instrumente hinzu. Bemerkenswert sind die teilweise ungewöhnlichen Klangfarben, die Ravel erreicht, indem er von verschiedenen Instrumenten die gleiche Melodie in verschiedenen Tonarten spielen lässt:

Highlight 4: „Abbiegen“ und Schluss

Je länger das Stück dauert, desto mehr bekommt man das Gefühl, dass es bis in alle Ewigkeit nach demselben Schema weitergehen könnte. Doch kurz vor Schluss wird man durch eine unvermittelte Wendung aufgerüttelt – die Musik „biegt“ quasi ab und endet mit der lautesten Stelle des Stücks:

3 Fragen und Antworten zu Ravels Boléro

Frage 1: Was ist das Besondere an Ravels Boléro?

Ravels Boléro ist ein einzigartiges Stück, weil Ravel sich bei der Komposition selbst Schranken auferlegt hat: Melodie, Harmonik und Rhythmus bleiben durchgehend unverändert. Nur die Klangfarben ändern sich und durch immer mehr hinzutretende Instrumente ergibt sich insgesamt die Wirkung eines ständigen Lauterwerdens.

Frage 2: Was ist der Bolero ursprünglich?

Der Bolero ist ursprünglich ein spanischer Tanz im ¾-Takt. Das berühmte Stück von Ravel war ursprünglich als Ballett gedacht, entwickelte sich aber im Lauf der Zeit zu einem der meistgespielten Orchesterstücke überhaupt.

Frage 3: Welches Instrument spielt den Boléro-Rhythmus?

In Ravels Boléro übernehmen die Kleine Trommel und gezupfte Streicher den Boléro-Rhythmus, den sie über die gesamte Dauer des Stücks durchhalten.

2 empfehlenswerte Aufnahmen von Ravels Boléro

Aufnahme 1: West-Eastern Divan Orchestra, Daniel Barenboim (Live, 2014)

Das dynamische Spektrum des West-Eastern Divan Orchestra unter der Leitung von Daniel Barenboim ist erstaunlich:

Aufnahme 2: Orchestre philharmonique de Radio France, Lionel Bringuier (Live, 2018)

Die Interpretation des Orchestre philharmonique de Radio France unter der Leitung von Lionel Bringuier ist zwar dynamisch nicht so weit gefächert wie die von Barenboim und dem West-Eastern Divan Orchestra, aber nicht weniger mitreißend:

1 Zitat zu Ravels Boléro

Ich habe nur ein Meisterwerk gemacht, das ist der Boléro, leider enthält er keine Musik.

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Musik definiert jeder Mensch doch für sich selbst? Für mich war und ist es ein „Musikstück“, das helfen kann, innere Unruhe und eine beschädigte Psyche zu stabilisieren. Der beruhigende Rhythmus, begleitet mit den verschiedenen Klangfarben, die nacheinander einfließenden Blasinstrumente und die damit langsam ansteigende Lautstärke sind Balsam für die Seele… Eine kurze „Auszeit“ (15 Minuten) allein mit diesem Bolero könnte helfen❤️

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