Nikolai Rimski-Korsakow
Hummelflug
Erklärt nach der 5-4-3-2-1-Methode
Dauer: 3 Minuten bis 53,82 Sekunden (je nach Fassung und sportlichem Anspruch)
Gattung: Interludium
Entstehungszeit: 1899/1900
Uraufführung: 21. Oktober (jul.)/03. November (greg.) 1900 (Moskau)
Inhaltsverzeichnis
Rimski-Korsakows Hummelflug in 5 Sätzen
Es gibt wohl kein anderes Stück der klassischen Musik, das so sehr durch den Kakao gezogen wird wie Rimski-Korsakows Hummelflug. Irgendwann einmal hat der Trend begonnen, dass man den Hummelflug auf möglichst jedem Instrument mit sportlichem Ehrgeiz so schnell wie möglich spielen müsste. Das kann schon lustig sein, ist aber auch ein bisschen schade, weil der Hummelflug eigentlich ein ziemlich gutes Stück ist 😊 Es ist Bestandteil von Rimski-Korsakows Oper „Das Märchen vom Zaren Saltan“. Lautmalerisch hat Rimski-Korsakow hier die Szene komponiert, in der ein Prinz, der in eine Hummel verwandelt wurde, zwei böse Schwestern zum Schweigen bringt, indem er sie sticht.
Hinweis: Dieses Werk gehört zu den Top 100 Klassische Musik.
4 Highlights aus Rimski-Korsakows Hummelflug
Highlight 1: Lautmalerei
Am bekanntesten ist Rimski-Korsakows Hummelflug natürlich für die gelungene Lautmalerei. Gleich zu Beginn hören wir die Hummel:
Highlight 2: Leitmotiv 1/2
Aus der Kurzbeschreibung (oben) wissen Sie ja bereits, dass der Hummelflug aus einer Oper stammt und dass es in der entsprechenden Szene um einen Prinzen geht. Nun, diesen Prinzen charakterisiert Rimski-Korsakow (in der gesamten Oper) mit zwei Leitmotiven. Das erste davon hören wir gleich am Anfang – es sind die gezupften Töne ÜBER dem Hummelbrummen:
Highlight 3: Leitmotiv 2/2
Das zweite Leitmotiv hören wir etwas später – zuerst wieder gezupft in den Streichern, dann in der Flöte:
Highlight 4: virtuoses Auslaufen
Immer höher und höher steigert sich die Musik, um dann mit virtuosen Läufen auszulaufen:
3 Fragen und Antworten zu Rimski-Korsakows Hummelflug
Frage 1: Wieso wird der Hummelflug so genannt?
Der Hummelflug wird so genannt, weil Rimski-Korsakow darin lautmalerisch das Geräusch einer fliegenden Hummel imitiert. Dass der Hummelflug aber auch kompositorisch kunstvoll (mit der Verwendung von Leitmotiven) ist, wird meist übersehen.
Frage 2: Welche Instrumente spielen den Hummelflug?
Den Hummelflug gibt es inzwischen als Arrangement für nahezu jedes Instrument. Am berühmtesten sind wohl die Arrangements für Violine, Klavier und sogar Tuba. Der Hummelflug ist extrem beliebt als Zugabe.
Frage 3: Welche berühmten Kompositionen stammen von Nikolai Rimski-Korsakow?
Neben dem Hummelflug zählen vor allem die Orchesterwerke Sadko und Scheherazade zu Rimski-Korsakows berühmtesten Kompositionen.
2 empfehlenswerte Aufnahmen von Rimski-Korsakows Hummelflug
Aufnahme 1: Royal Scottish National Orchestra, Neeme Järvi (Studio, 2006)
Nein, ich werde hier keine der unzähligen Aufnahmen präsentieren, in denen versucht wird, mit dem Hummelflug einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufzustellen 😊 Wenn Sie daran interessiert sind: Das ganze Netz ist voll davon. Man kann Rimski-Korsakows Hummelflug auch kultiviert spielen (so ist er ja auch ursprünglich gedacht), wie es zum Beispiel das Royal Scottish National Orchestra unter der Leitung von Neeme Järvi tut:
Aufnahme 2: Berliner Symphoniker, Hansjörg Schellenberger (live, 2021)
Auch von den Berliner Symphonikern gibt es eine Aufnahme des Hummelflugs, die passenderweise im Berliner Zoo entstand:
1 Zitat zu Rimski-Korsakows Hummelflug
Die Hummel kann aerodynamisch eigentlich nicht fliegen. Aber sie weiß das nicht und fliegt einfach trotzdem!
Das (längst widerlegte, aber trotzdem amüsante) „Hummel-Paradoxon“