Robert Schumann

Klavierkonzert

Erklärt nach der 5-4-3-2-1-Methode

Dauer: 30–35 Minuten
Gattung: Solokonzert
Entstehungszeit: 1841–1845
Uraufführung: 04. Dezember 1845 (Dresden)

Inhaltsverzeichnis

Schumanns Klavierkonzert in 5 Sätzen

Robert Schumanns Klavierkonzert entstand auf mühsame Weise über einen langen Zeitraum: Bereits zwischen 1828 und 1831 arbeitete der blutjunge Komponist an zwei Klavierkonzerten, schaffte es aber nicht, sie zu vollenden. Zehn Jahre später entstand dann innerhalb von nur vier Tagen eine „Fantasie für Klavier und Orchester“, die jedoch kein Musikverlag annehmen wollte. Daraufhin überarbeitete Schumann die Fantasie mehrfach und ergänzte sie schließlich im Jahr 1845 um zwei weitere Sätze – das Klavierkonzert war endlich fertig. Die Uraufführung wurde sehr positiv aufgenommen, insbesondere Schumanns Orchesterbehandlung wurde in den Zeitungskritiken gelobt.

Hinweis: Dieses Werk gehört zu den Top 100 Klassische Musik.

4 Highlights aus Schumanns Klavierkonzert

Highlight 1: Wilder Beginn

Schumanns Klavierkonzert beginnt so, als würde man jemanden ins kalte Wasser schmeißen (für die armen Pianisten fühlt sich das wahrscheinlich tatsächlich so an 😊): Genau einen Schlag spielt das Orchester, und dann geht’s auch schon los mit einer geradezu abwärtsstürzenden Geste im Klavier:

Highlight 2: Elegisches Hauptthema

Dann folgt – sozusagen als Gegengewicht zum stürmischen Beginn – das wunderbar zarte, elegische Hauptthema, das den ganzen ersten Satz dominieren wird. Nach der ersten Präsentation im Orchester wird es sogleich im Klavier aufgenommen:

Highlight 3: Übergang zwischen zweitem und drittem Satz

Schumann lässt den zweiten und dritten Satz in seinem Klavierkonzert fließend ineinander übergehen – ein sogenannter „Attaca“-Übergang, den ich dramaturgisch extrem gelungen finde.

Achten Sie einmal darauf, wie das „Skelett“ des „wilden Beginns“ (Highlight 1) in diesen Übergang „hineingewoben“ ist: Zwischen den Bläsern und dem Klavier entspinnt sich ein Dialog, wobei das Klavier immer wieder die abwärtsstürzende Geste vom Beginn imitiert – diesmal zwar weniger wild, aber doch erkennbar.  Und dann beginnt der dritte Satz mit einer umso überzeugteren aufwärtsstrebenden Bewegung:

Highlight 4: Schluss

Schumann führt sein Klavierkonzert dann mit feurigem Elan, tänzerischem Charakter und durchaus hohen technischen Herausforderungen im Klavierpart zu Ende:

3 Fragen und Antworten zu Schumanns Klavierkonzert

Frage 1: Wer spielte die Uraufführung von Schumanns Klavierkonzert?

Die Uraufführung bestritten die Pianistin Clara Schumann (Robert Schumanns Ehefrau) sowie der Dirigent Ferdinand Hiller, dem Schumann sein Klavierkonzert gewidmet hatte.

Frage 2: Gibt es Verbindungen zwischen den einzelnen Sätzen in Schumanns Klavierkonzert?

Ja, vor allem das Hauptthema des ersten Satzes zieht sich durch das gesamte Werk: Es wird beispielsweise im letzten Satz immer wieder aufgegriffen.

Frage 3: Wie ist das Verhältnis zwischen Klavier und Orchester in Schumanns Klavierkonzert?

Das Verhältnis zwischen Klavier und Orchester ist sehr ausgewogen: Beide „Parteien“ haben genug Raum, um sich selbständig zu entfalten. Das wurde auch insbesondere von den zeitgenössischen Kritikern gelobt.

2 empfehlenswerte Aufnahmen von Schumanns Klavierkonzert

Aufnahme 1: Hélène Grimaud, Thomas Hengelbrock, NDR Elbphilharmonie Orchester (live, 2013)

Das ist eine meiner persönlichen Lieblingsaufnahmen von Schumanns Klavierkonzert. Allein schon, wie Starpianistin Hélène Grimaud die erste Phrase des Orchesters imitiert (ab 0:26) und dabei jeden einzelnen Klang differenziert gestaltet, ist bemerkenswert:

Aufnahme 2: Alexander Melnikov, Pablo Heras-Casado, Freiburger Barockorchester

In dieser Aufführung mit dem Freiburger Barockorchester ist der warme Klang von historischen Originalinstrumenten zu erleben. Auch Pianist Alexander Melnikov spielt auf einem Instrument aus dem Jahr 1837:

1 Zitat zu Schumanns Klavierkonzert

Vorher möchte ich so gern noch ein Clavierconcert und eine Symphonie schreiben!

Schreibe einen Kommentar