PJOTR ILJITSCH TSCHAIKOWSKI
KLAVIERKONZERT NR. 1
Erklärt nach der 5-4-3-2-1-Methode
Dauer: ca. 35 Minuten
Gattung: Solokonzert
Entstehungszeit: 1874–75/1876–79/1888 (drei Fassungen)
Uraufführung: 25. Oktober 1875 (erste Fassung) / 29. November 1884 (zweite Fassung) / 20. Januar 1888 (dritte Fassung)
Inhaltsverzeichnis
Tschaikowskis Klavierkonzert Nr. 1 in 5 Sätzen
Das Klavierkonzert Nr. 1 des russischen Komponisten Pjotr Iljitsch Tschaikowski ist eines der berühmtesten klassischen Musikstücke überhaupt. Nach der Fertigstellung der ersten Fassung spielte Tschaikowski das Werk seinem Freund und Mentor, dem russischen Pianisten Nikolai Rubinstein, vor. Dieser kritisierte Tschaikowskis Komposition jedoch stark. Daraufhin sendete Tschaikowski sein Konzert dem deutschen Pianisten und Dirigenten Hans von Bülow, der eine ganz andere Meinung vertrat als Rubinstein. Hans von Bülow spielte dann auch die Uraufführung des Werks am 25. Oktober 1875 in Boston.
Hinweis: Dieses Werk gehört zu den Top 100 Klassische Musik.
4 Highlights aus Tschaikowskis Klavierkonzert Nr. 1
Highlight 1: Beginn des ersten Satzes
Es ist einer der berühmtesten Anfänge der klassischen Musik – das weltbekannte Eingangsthema wird vom Orchester gespielt und vom Klavier mit vollgriffigen Akkorden begleitet:
Highlight 2: Ende des ersten Satzes
Der erste Satz endet mit dieser virtuosen Schlusssequenz:
Highlight 3: Beginn des zweiten Satzes
Besonders zart beginnt der zweite Satz: Eine Melodie, die solistisch von der Flöte vorgetragen wird, wird vom Klavier aufgegriffen. Es entspinnt sich eine kammermusikartige Passage, in der verschiedene Orchesterinstrumente mit dem Klavier in Dialog treten:
Highlight 4: Ende des dritten Satzes
Sind wir ehrlich: Tschaikowskis Klavierkonzert Nr. 1 gehört zu den schwierigsten Herausforderungen für Pianisten, auch heute noch. Schon die ersten beiden Sätze sind sehr virtuos – es ist aber der dritte Satz, der das Publikum regelmäßig von den Sitzen reißt. Die letzten 2 Minuten dieses Konzerts sind einfach gewaltig:
3 Fragen und Antworten zu Tschaikowskis Klavierkonzert Nr. 1
Frage 1: Wem wurde das 1. Klavierkonzert von Tschaikowski gewidmet?
Tschaikowski wollte sein 1. Klavierkonzert eigentlich dem russischen Pianisten Nikolai Rubinstein widmen, der das Werk jedoch stark kritisierte. Daraufhin widmete Tschaikowski das Werk dem deutschen Pianisten Hans von Bülow, der es auch 1875 in Boston uraufführte.
Frage 2: Wie viele Klavierkonzerte schrieb Tschaikowski?
Tschaikowski schrieb drei Klavierkonzerte, von denen allerdings nur die ersten beiden vollständig erhalten sind.
Wie viele Fassungen gibt es von Tschaikowskis Klavierkonzert Nr. 1?
Von Tschaikowskis Klavierkonzert Nr. 1 gibt es drei Fassungen. Nach der Uraufführung der ersten Fassung (1875) nahm Tschaikowski Änderungen am Klavierpart vor (zweite Fassung, UA: 1884), später strich er zehn Takte im dritten Satz (dritte Fassung, UA: 1888).
2 empfehlenswerte Aufnahmen von Tschaikowskis Klavierkonzert Nr. 1
Aufnahme 1: Anna Fedorova, Nordwestdeutsche Philharmonie, Yves Abel
Mitreißend ist diese Aufnahme mit der ukrainischen Pianistin Anna Fedorova:
Aufnahme 2: Khatia Buniatishvili, Israel Philharmonic, Zubin Mehta (Live, 2016)
Im Unterschied zu Anna Fedorova nimmt sich die georgisch-französische Pianistin Khatia Buniatishvili in ihrer Interpretation mehr dynamische und agogische Freiheiten:
1 Zitat zu Tschaikowskis Klavierkonzert Nr. 1
Ich spielte den ersten Satz. Nicht ein Wort, nicht eine Bemerkung … Ich fand die Kraft, das Konzert ganz durchzuspielen. Weiterhin Schweigen. ,Nun?‘ fragte ich, als ich mich vom Klavier erhob. Da ergoss sich ein Strom von Worten aus Rubinsteins Mund. Sanft zunächst, wie wenn er Kraft sammeln wollte, und schließlich ausbrechend mit der Gewalt des Jupiter Tonans. Mein Konzert sei wertlos, völlig unspielbar. Die Passagen seien so bruchstückhaft, unzusammenhängend und armselig komponiert, dass es nicht einmal mit Verbesserungen getan sei. Die Komposition selbst sei schlecht, trivial, vulgär. Hier und da hätte ich von anderen stibitzt. Ein oder zwei Seiten vielleicht seien wert, gerettet zu werden; das Übrige müsse vernichtet oder völlig neu komponiert werden.
Tschaikowski in einem Brief an seine Gönnerin Nadeschda von Meck über Rubinsteins Reaktion auf das Klavierkonzert Nr. 1
hahah! Pyotr was his own worst critic! let’s admit it he was definitely thinking outside of the box ahead of his time or should i say he totally revised and turned upside down classical music, and he kept surprising himself ?