Antonio Vivaldi

Die vier Jahreszeiten

Erklärt nach der 5-4-3-2-1-Methode

Dauer: ca. 45 Minuten
Gattung: Solokonzerte
Entstehungszeit: 1725
Uraufführung: Unbekannt (Erstveröffentlichung 1725)

Inhaltsverzeichnis

Vivaldis Vier Jahreszeiten in 5 Sätzen

Antonio Vivaldis berühmte Vier Jahreszeiten sind eine Sammlung von vier Violinkonzerten und ein frühes Beispiel für Programmmusik: Wie der Titel vermuten lässt, werden hauptsächlich Naturerscheinungen wie Wind- und Sturmgeräusche, Gewitter, Vogelstimmen und sogar Hundebellen imitiert. Alle vier Violinkonzerte bestehen aus drei Sätzen und folgen grob demselben Formschema: Der erste Satz steht in einer Ritornellform (Solo- und Tuttipassagen wechseln sich ab), der zweite Satz ist eine Aria (gesangsartig, aber rein instrumental, genau wie das berühmte Stück von Bach) und der dritte Satz ist tänzerisch. Auffällig ist, dass erster und dritter Satz niemals in derselben Taktart stehen.

Hinweis: Dieses Werk gehört zu den Top 100 Klassische Musik.

4 Highlights aus Vivaldis Vier Jahreszeiten

Highlight 1: Frühling, erster Satz

Das schwungvolle Thema aus dem ersten Satz von Vivaldis Frühling ist eines der bekanntesten Themen der klassischen Musik überhaupt:

Highlight 2: Sommer, dritter Satz

Im dritten Satz des Sommers hören wir ein Gewitter. Rein motorische Phänomene (Tonleitern, Arpeggien, Tonwiederholungen) dominieren das musikalische Geschehen:

Highlight 3: Herbst, dritter Satz

Was wäre der Herbst ohne eine anständige Jagd? Im dritten Satz hören wir die Jagdhörner und sogar Gewehrschüsse:

Highlight 4: Winter, zweiter Satz

Herrlich, wie Vivaldi im zweiten Satz des Winters eine behagliche Szene am Kamin erschafft. Sogar den Regen hört man an die Scheibe pochen. Gemütlich.

3 Fragen und Antworten zu Vivaldis Vier Jahreszeiten

Frage 1: Haben Vivaldis Vier Jahreszeiten ein Programm?

Ja. Zu jeder Jahreszeit gehört ein Sonett, das möglicherweise von Vivaldi selbst stammt. Die einzelnen verbalen Szenenbeschreibungen werden der Musik dann taktgenau zugeordnet.

Frage 2: War Vivaldi einflussreich?

Vivaldis Rolle in der Musikgeschichte wird oft unterschätzt. Für mich ist er so etwas wie ein „Hidden Champion“, der viele andere große Komponisten indirekt beeinflusst hat. Johann Sebastian Bach hat Vivaldis Stil beispielsweise intensiv studiert, indem er dessen Werke tage- und nächtelang abschrieb.

Frage 3: Gibt es weitere Konzerte von Vivaldi, die einem Programm folgen?

Ja. Es gibt zum Beispiel Konzerte mit den Titeln „Der Sturm auf dem Meer“, „Die Jagd“ und „Das Vergnügen“.

2 empfehlenswerte Aufnahmen von Vivaldis Vier Jahreszeiten

Aufnahme 1: Voices of Music (live/überarbeitet, 2015–2018)

Es ist irgendwie das „Schicksal“ von Vivaldis Vier Jahreszeiten, dass sie kaum noch bewusst angehört werden: Viel zu sehr wurden sie als Hintergrund- oder Fahrstuhlmusik „missbraucht“. Da lohnt es sich, einmal eine Interpretation eines Ensembles anzuhören, das auf historischen Instrumenten spielt. Der eigentlich sehr alte Klang wirkt für unsere modernen Ohren frischer und unverbrauchter und bringt Vivaldis filigranes Kunstwerk viel besser zur Geltung.

Toll finde ich die Produktion des Alte-Musik-Ensembles Voices of Music. Dieser Mitschnitt ist eine Zusammensetzung aus vier Live-Konzerten, die zwischen 2015 und 2018 gespielt wurden. Applaus und Geräusche aus dem Publikum wurden nachträglich entfernt:

Aufnahme 2: Amsterdam Sinfonietta (live, 2014)

Wem der Klang moderner Instrumente dann doch lieber ist, dem sei die Interpretation der Amsterdam Sinfonietta (unter Leitung der bekannten Violinistin Janine Jansen) empfohlen:

1 Zitat zu Vivaldis Vier Jahreszeiten

So ist der Winter. Doch bringt er auch Freude.

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