JOHANN SEBASTIAN BACH

TOCCATA UND FUGE D-MOLL

Erklärt nach der 5-4-3-2-1-Methode

Dauer: ca. 9 Minuten
Gattung: Toccata (Präludium) und Fuge
Entstehungszeit: 1703–1707
Uraufführung: Unbekannt

Inhaltsverzeichnis

Bachs Toccata und Fuge d-Moll in 5 Sätzen

Die Toccata und Fuge in d-Moll schrieb Johann Sebastian Bach im Alter von gerade einmal ca. 20 Jahren. Der Stil dieses Werks ist so speziell, dass mehrfach angezweifelt wurde, ob es wirklich von Bach stammt. Die eigenwillige Stilistik könnte auch damit erklärt werden, dass Bach dieses Stück nicht im engeren Sinne „komponiert“, sondern improvisiert (und anschließend aufgeschrieben) hat. Zwischen der Toccata und der Fuge existieren zahlreiche musikalische Querverbindungen. Die Toccata und Fuge in d-Moll gehört zu den populärsten Orgelwerken überhaupt, was sich auch in der großen Anzahl späterer Bearbeitungen anderer Komponisten widerspiegelt (Ferruccio Busoni, Leopold Stokowski, Enjott Schneider).

Hinweis: Dieses Werk gehört zu den Top 100 Klassische Musik.

4 Highlights aus Bachs Toccata und Fuge d-Moll

Highlight 1: rufender Beginn

Das Stück beginnt mit den zwei berühmten „Rufen“:

Highlight 2: virtuose Läufe

Auf diesen signalartigen Beginn folgen virtuose Läufe:

Highlight 3: Ende der Toccata und Beginn der Fuge

Wenn Sie die virtuosen Läufe aus der Toccata noch im Ohr haben, werden Sie gleich feststellen, wie eng verwandt damit der Beginn der Fuge ist:

Highlight 4: Schlusssteigerung

Das Werk endet mit einer virtuosen Kombination der musikalischen Elemente, die bereits bekannt sind:

3 Fragen und Antworten zu Bachs Toccata und Fuge d-Moll

Frage 1: Was ist eine Toccata?

Eine Toccata ist ein Musikstück, das formal sehr frei ist. Oft waren Toccaten Improvisationen, die anschließend aufgeschrieben wurden. Die Toccata ist damit eng mit der Fantasie verwandt.

Frage 2: Was ist eine Fuge?

Eine Fuge ist ein (kunstvolles) Kompositionsprinzip, das von der Imitation geprägt ist: Verschiedene Stimmen tragen dasselbe musikalische Thema zeitlich versetzt und auf unterschiedlichen Tonhöhen vor.

Frage 3: Wer schrieb die Toccata und Fuge d-Moll?

Die meisten Musikwissenschaftler gehen heute davon aus, dass die Toccata und Fuge d-Moll von Johann Sebastian Bach stammt. Aufgrund der ungewöhnlichen Stilistik gibt es aber auch Musikwissenschaftler, die einen anderen Komponisten als Autor vermuten. Als Möglichkeit wird beispielsweise der deutsche Komponist Johann Peter Kellner genannt.

2 empfehlenswerte Aufnahmen von Bachs Toccata und Fuge d-Moll

Aufnahme 1: Leo van Doeselaar (Filmaufnahme, 2013)

Diese Einspielung stammt aus dem Projekt All of Bach der niederländischen Bachgesellschaft. Es spielt Leo van Doeselaar:

Aufnahme 2: Matthias Maierhofer (Filmaufnahme, 2022)

Hier spielt der Freiburger Domorganist Matthias Maierhofer die Toccata und Fuge d-Moll an den vier Orgeln des Freiburger Münsters:

1 Zitat zu Bachs Toccata und Fuge d-Moll

[…] eine Kombination altertümlicher und moderner Harmonik, die für den jungen Bach geradezu charakteristisch erscheint.

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