Ludwig van Beethoven

Klavierkonzert Nr. 4

Erklärt nach der 5-4-3-2-1-Methode

Dauer: ca. 35 Minuten
Gattung: Solokonzert
Entstehungszeit: 1805–1806
Uraufführung: 22. Dezember 1808 (Wien)

Inhaltsverzeichnis

Beethovens Klavierkonzert Nr. 4 in 5 Sätzen

Ludwig van Beethovens Klavierkonzert Nr. 4 markiert einen wichtigen Moment in Beethovens Schaffen: Das Werk entstand zeitgleich mit den Symphonien Nr. 5 und 6, was insofern von Bedeutung ist, als im Klavierkonzert Nr. 4 die beiden Gattungen „Solokonzert“ und „Symphonie“ miteinander verschmelzen. Bei diesem Werk handelt es sich also um ein sogenanntes „sinfonisches Klavierkonzert“, das überdies auch noch mit einem Konventionsbruch beginnt (siehe unten bei den „Highlights“). Uraufgeführt wurde das Klavierkonzert Nr. 4 mit Beethoven selbst als Solist im Theater an der Wien. Im Rahmen derselben denkwürdigen Veranstaltung wurden auch die Symphonien Nr. 5 und 6, Teile der Messe in C-Dur und die Chorfantasie uraufgeführt.

Hinweis: Dieses Werk gehört zu den Top 100 Klassische Musik.

4 Highlights aus Beethovens Klavierkonzert Nr. 4

Highlight 1: Beginn mit einem Konventionsbruch

Beethovens viertes Klavierkonzert beginnt nicht mit dem Orchester, sondern wird vom Klavier ganz alleine eröffnet. Es ist meines Wissens das erste Klavierkonzert überhaupt, bei dem das der Fall ist (später gibt es das zum Beispiel auch in Rachmaninoffs zweiten Klavierkonzert):

Highlight 2: Marsch vs. Lyrik im zweiten Satz

Achten Sie einmal auf den großen Kontrast zwischen Orchester und Klavier zu Beginn des zweiten Satzes: erst ein Marsch, dann ein lyrisches Thema. Beethoven soll hier von der Orpheussage inspiriert gewesen sein, in der es ja auch um den Gegensatz zwischen den Mächten der Unterwelt und der Liebe geht:

Highlight 3: Lebhafter dritter Satz

Nach dem ernsten zweiten Satz ist der dritte Satz lebhaft und heiter…

Highlight 4: Schlusssteigerung

…und wird mit einer brillanten Schlusssteigerung abgeschlossen:

3 Fragen und Antworten zu Beethovens Klavierkonzert Nr. 4

Frage 1: Wie viele Klavierkonzerte von Beethoven gibt es?

Beethoven komponierte insgesamt 5 Klavierkonzerte.

Frage 2: Was ist das Besondere an Beethovens 4. Klavierkonzert?

Beethovens 4. Klavierkonzert ist vermutlich das erste Klavierkonzert überhaupt, in dem das Klavier alleine beginnt (nicht das Orchester). Außerdem ist Beethovens 4. Klavierkonzert von ungewöhnlich langen lyrischen Passagen geprägt.

Frage 3: Ist Beethovens 4. Klavierkonzert Programmmusik?

Die These, dass Beethoven mit seinem 4. Klavierkonzert die Orpheussage „nachkomponiert“ habe, ist vielleicht nicht vollkommen abwegig, kann aber auch nicht zweifelsfrei bewiesen werden. Sie geht vor allem auf den Musikwissenschaftler Owen Landers zurück.

2 empfehlenswerte Aufnahmen von Beethovens Klavierkonzert Nr. 4

Aufnahme 1: Javier Perianes, hr-Sinfonieorchester, Andrés Orozco-Estrada (live, 2017)

In dieser Interpretation findet der Pianist Javier Perianes einen gelungenen Mittelweg zwischen metrischer Strenge, Lyrik, Ausdrucksstärke und Präzision:

Aufnahme 2: Rudolf Buchbinder, Wiener Philharmoniker

Auch in dieser Aufführung mit Rudolf Buchbinder und den Wiener Philharmonikern „lebt“ jede Note:

1 Zitat zu Beethovens Klavierkonzert Nr. 4

Beethovens vielleicht größtes Klavierkonzert.

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