Sergej Rachmaninoff

Klavierkonzert Nr. 2

Erklärt nach der 5-4-3-2-1-Methode

Dauer: 35–40 Minuten
Gattung: Solokonzert
Entstehungszeit: 1900–1901
Uraufführung: 27. Oktober 1901 (Moskau)

Inhaltsverzeichnis

Rachmaninoffs Klavierkonzert Nr. 2 in 5 Sätzen

Sergej Rachmaninoff komponierte sein Klavierkonzert Nr. 2 nach einer schweren Schaffenskrise: Seine 1. Sinfonie war im Oktober 1897 uraufgeführt, jedoch von der Öffentlichkeit und den Kritikern abgelehnt worden. Von Depressionen geplagt, suchte Rachmaninoff einen Arzt auf, den Neurologen Nikolai Dahl, der ihn mit Hypnose behandelte. Die Therapie zeigte Wirkung, sodass Rachmaninoff sein Klavierkonzert Nr. 2 schreiben und uraufführen konnte. Das Werk wurde mit Begeisterung aufgenommen und ist bis heute eines der populärsten Klavierkonzerte überhaupt.

Hinweis: Dieses Werk gehört zu den Top 100 Klassische Musik.

4 Highlights aus Rachmaninoffs Klavierkonzert Nr. 2

Highlight 1: Solo-Einleitung

Rachmaninoffs Klavierkonzert Nr. 2 beginnt besonders: Das Orchester schweigt, das Klavier beginnt ganz alleine mit acht Akkorden. Die Wirkung erinnert an Glockenschläge. Bemerkenswert: Die Akkorde sind sehr weitgriffig, man braucht also große Hände, um alle Töne gleichzeitig spielen zu können. Rachmaninoff hatte große Hände; auch er selbst spielte die einleitenden Akkorde aber nicht immer zusammen, sondern teilte sie auf:

Highlight 2: Schwermütiges erstes Thema

Darauf folgt das schwermütige erste Thema im Orchester, das vom Klavier virtuos umspielt wird:

Highlight 3: Dialog im zweiten Satz

Im zweiten Satz spielt das Klavier auffächernde Figuren, die sich im weiteren Verlauf als Begleitung herausstellen: Erst tritt die Flöte hinzu, dann übernimmt die Klarinette. Dieser Beginn des zweiten Satzes ist ein wunderbarer, dialogartiger Moment, der an Kammermusik erinnert:

Highlight 4: Virtuoser Schluss

Der dritte Satz erfüllt genau das, was man von einem Klaviervirtuosen wie Sergej Rachmaninoff erwarten würde. Der Klavierpart wird immer virtuoser, bis das Werk schließlich mit einem Höhepunkt endet:

3 Fragen und Antworten zu Rachmaninoffs Klavierkonzert Nr. 2

Frage 1: Wem widmete Rachmaninoff sein 2. Klavierkonzert?

Rachmaninoff widmete sein 2. Klavierkonzert dem Neurologen Nikolai Dahl, der Rachmaninoff mit einer Hypnosebehandlung aus einer tiefen Schaffenskrise herausgeholt hatte.

Frage 2: Wer brachte Rachmaninoffs Klavierkonzert Nr. 2 zur Uraufführung?

Die Uraufführung von Rachmaninoffs Klavierkonzert Nr. 2 bestritten Sergej Rachmaninoff selbst am Klavier sowie der Dirigent Alexander Siloti.

Frage 3: Wird Rachmaninoffs Klavierkonzert Nr. 2 auch in anderen Kontexten verwendet?

Ja. Das Werk wurde oft (und schon sehr früh!) als Filmmusik verwendet, beispielsweise in „Brief Encounter“ von David Lean aus dem Jahr 1945 sowie in „Rhapsody“ mit Elizabeth Taylor aus dem Jahr 1954.

2 empfehlenswerte Aufnahmen von Rachmaninoffs Klavierkonzert Nr. 2

Aufnahme 1: Denis Kozhukhin, hr-Sinfonieorchester, Marin Alsop (live, 2014)

Dem Pianisten Denis Kozhukhin gelingt in dieser Aufführung eine Sache besonders gut: die Balance zwischen Tempo und Klarheit. In Rachmaninoffs Klavierkonzert Nr. 2 ist es sehr „einfach“, die Klarheit der Artikulation für ein (zu) hohes Tempo zu opfern. Kozhukhin macht das nicht – jede Note bleibt klar artikuliert:

Aufnahme 2: Anna Fedorova, Nordwestdeutsche Philharmonie, Martin Panteleev

Diese Aufführung mit Anna Fedorova am Klavier fand im berühmten Concertgebouw in Amsterdam statt:

1 Zitat zu Rachmaninoffs Klavierkonzert Nr. 2

Ich hörte die gleichen hypnotischen Formeln Tag für Tag wiederholt, während ich schlafend in Dahls Behandlungszimmer lag. ‚Du wirst dein Konzert schreiben… du wirst mit großer Leichtigkeit arbeiten… Das Konzert wird von exzellenter Qualität sein…‘ Es waren immer dieselben Worte, ohne Unterbrechung. Auch wenn es unglaublich erscheint, diese Therapie half mir wirklich. Im Sommer begann ich zu komponieren. Das Material wuchs und neue musikalische Ideen begannen sich in mir zu regen.

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