Franz Liszt
Liebestraum Nr. 3
Erklärt nach der 5-4-3-2-1-Methode
Dauer: 4–5 Minuten
Gattung: Charakterstück
Entstehungszeit: um 1850
Uraufführung: Unbekannt (Erstveröffentlichung 1850)
Inhaltsverzeichnis
Liszts Liebestraum Nr. 3 in 5 Sätzen
Der Liebestraum Nr. 3 von Franz Liszt ist ein Klavierstück, das den Schluss des dreiteiligen Zyklus „Liebesträume“ markiert. Liszt, der für seine Beiträge zur Programmmusik berühmt ist, hat sich bei der Komposition an Textvorlagen orientiert (siehe unten bei den „Fragen und Antworten“). Charakterlich erinnert der Liebestraum Nr. 3 an ein Nachtstück (Nocturne): Die Wirkung wird als ruhig und verträumt, gleichzeitig aber ausdrucksstark beschrieben. Bemerkenswert ist die Form, denn Liszt verbindet die drei Einzelteile des Stücks mit virtuosen Kadenzen (siehe unten bei den „Highlights“).
Hinweis: Dieses Werk gehört zu den Top 100 Klassische Musik.
4 Highlights aus Liebestraum Nr. 3
Highlight 1: Vorspiel (bis zur ersten Kadenz)
Mit dem ruhigen, repetitiven ersten Teil versetzt uns Liszt in jene Stimmung, die für ein Nachtstück typisch ist:
Highlight 2: erste Kadenz
Die erste Kadenz (eine virtuose, improvisiert wirkende Passage) leitet zum zweiten Teil über:
Highlight 3: Höhepunkt und zweite Kadenz
Im zweiten Teil baut Liszt den Höhepunkt ein, was am deutlichsten über die Lautstärke wahrnehmbar ist, die hier ihr Maximum erreicht. Dann folgt wieder eine Kadenz, die…
Highlight 4: Reminiszenz an den Anfang
…zum dritten Teil überleitet, in dem wir Reminiszenzen an den ersten Teil hören:
3 Fragen und Antworten zu Liszts Liebestraum Nr. 3
Frage 1: Welche Vorlagen verwendete Liszt für seine Liebesträume?
Die Vorlagen für Liszts Liebesträume sind Lieder, die Liszt auf verschiedene Texte komponierte: Dem Liebestraum Nr. 1 sowie dem Liebestraum Nr. 2 liegen die Texte „Hohe Liebe“ und „Seliger Tod“ des deutschen Dichters Ludwig Uhland zugrunde. Die Grundlage für den Liebestraum Nr. 3 bildet der Text „O lieb, so lang du lieben kannst“ des deutschen Lyrikers und Übersetzers Ferdinand Freiligrath.
Frage 2: Wer sind berühmte Interpreten von Liszts Liebestraum Nr. 3?
Berühmte Pianisten, die Liszts Liebestraum Nr. 3 spielten, sind beispielsweise Lang Lang (siehe unten), Claudio Arrau, Evgeny Kissin, Khatia Buniatishvili (siehe unten) und Richard Clayderman.
Frage 3: In welcher Epoche lebte Franz Liszt?
Franz Liszt lebte in der Epoche der Romantik und gilt als einer ihrer wichtigsten Vertreter.
2 empfehlenswerte Aufnahmen von Liszts Liebestraum Nr. 3
Aufnahme 1: Lang Lang (Videoproduktion)
Bei Kompositionen von Liszt handelt es sich um Repertoire, in dem sich Lang Lang pudelwohl fühlt. Das merkt man auch deutlich in seiner Interpretation des 3. Liebestraums. Da es sich bei dieser Aufnahme um eine Produktion des Klavierbauers Steinway & Sons handelt, gibt es nach der ersten Kadenz außerdem eine kleine Überraschung… 😉
Aufnahme 2: Khatia Buniatishvili (live, 2011)
Die richtige Wahl einer Zugabe ist eine Kunst: Man muss genau erspüren, wie die Stimmung im Publikum ist, und sich dann für eine Zugabe entscheiden, die entweder „anheizt“ oder „runterkühlt“. Gut, dass Liszt so viele Stücke geschrieben hat, die sich als Zugaben eignen 😊 Während La Campanella zum „Anheizen“ geeignet ist, kann man zum Liebestraum Nr. 3 greifen, wenn man der Aufführung ein eher ruhiges Ende geben möchte. Genau das tut Khatia Buniatishvili hier im Rahmen des Verbier Festivals 2011:
1 Zitat zu Liszts Liebestraum Nr. 3
O lieb’, so lang du lieben kannst!
Der erste Vers aus Ferdinand Freiligraths Gedicht, das als Vorlage für Liszts Liebestraum Nr. 3 diente