Gustav Mahler

Symphonie Nr. 5

Erklärt nach der 5-4-3-2-1-Methode

Dauer: 70–80 Minuten
Gattung: Symphonie
Entstehungszeit: 1901–1904(–1911)
Uraufführung: 18. Oktober 1904 (Köln)

Inhaltsverzeichnis

Mahlers Symphonie Nr. 5 in 5 Sätzen

Mit seiner Symphonie Nr. 5 (und insbesondere mit deren Instrumentierung) hat Gustav Mahler sehr lange gerungen: Im Jahr 1904 war die Arbeit daran eigentlich bereits abgeschlossen, doch bis zu seinem Todesjahr (1911) nahm Mahler immer wieder Korrekturen und Änderungen vor und bezeichnete das Werk sogar selbst als „verflucht“ (siehe auch das Zitat unten). Heute gehört Mahlers Symphonie Nr. 5 zu seinen beliebtesten und meistgespielten Werken. Berühmt ist sie vor allem für den Trauermarsch im ersten Satz sowie für das Adagietto, das Luchino Visconti im Jahr 1971 als Filmmusik für seinen Film „Tod in Venedig“ verwendete. Nach der Verwendung von Chor bzw. Sologesang in den Symphonien Nr. 2, 3 und 4 kehrte Mahler mit der Symphonie Nr. 5 zur rein instrumentalen Besetzung zurück.

Hinweis: Dieses Werk gehört zu den Top 100 Klassische Musik.

4 Highlights aus Mahlers Symphonie Nr. 5

Highlight 1: Trauermarsch (Trompetensolo)

Mahlers fünfte Symphonie beginnt mit einem Trauermarsch, der von einem verteufelt schwer zu spielenden Trompetensolo eröffnet wird:

Highlight 2: Adagietto

Der vielleicht berühmteste Satz aus Mahlers 5. Symphonie (auch dank seiner Verwendung als Filmmusik) ist das Adagietto. Es markiert den Ruhepunkt des Werkes:

Highlight 3: Mühsam in Gang kommende Bewegung

Nach dem Adagietto folgt der Schlusssatz, der nur mühsam in Gang kommt: Verschiedene Instrumente scheinen zusammenhanglose Motive „hinzuwerfen“, ohne dass etwas Gestalthaftes entstehen will. Ich fühle mich da immer so ein bisschen an die Ursuppen-Idee aus Beethovens Neunter erinnert:

Highlight 4: Furioses Ende

Nach dem zögerlichen Beginn würde man kaum erwarten, wie Mahlers 5. Symphonie endet. Der Schlusssatz steigert sich fortlaufend und endet in grenzenlosem Jubel:

3 Fragen und Antworten zu Mahlers Symphonie Nr. 5

Frage 1: Wer bestritt die Uraufführung von Mahlers 5. Symphonie?

Bei der Uraufführung spielte das Gürzenich-Orchester Köln. Mahler dirigierte selbst.

Frage 2: Wie wurde Mahlers 5. Symphonie vom Publikum aufgenommen?

Wie so oft bei Mahler kam auch die 5. Symphonie nicht wirklich gut beim Publikum an. Negative Kritiken häuften sich. Erst nach Mahlers Tod entwickelte sich die 5. Symphonie zu einer der beliebtesten Mahler-Symphonien.

Frage 3: Ist Mahlers Symphonie Nr. 5 Programmmusik?

Ein Programm zu Mahlers Symphonie Nr. 5 ist nicht überliefert. Gewisse Assoziationen zum Schema „per aspera ad astra“ (wie beispielsweise in Beethovens 5. Symphonie) sind jedoch nicht zu verleugnen: Nach dem düsteren Trauermarsch im 1. Satz entwickelt sich die Symphonie bis hin zum frenetischen Schlussjubel.

2 empfehlenswerte Aufnahmen von Mahlers Symphonie Nr. 5

Aufnahme 1: Gürzenich-Orchester Köln, François-Xavier Roth (live, 2019)

Mir gefällt es sehr, dass inzwischen mehr und mehr Mahler-Aufnahmen mit François-Xavier Roth veröffentlicht werden. Roth sind all die Feinheiten in Mahlers Artikulation und Dynamik sehr wichtig, die er mit den fantastischen Musikern des Gürzenich-Orchesters (dem Uraufführungs-Orchester!) minutiös herausarbeitet:

Aufnahme 2: L’Orchestre philharmonique de Radio France, Myung-Whung Chung (live, 2015)

Dank Myung-Whung Chungs empfindsamer (und vergleichsweise knapper) Führung gelingt in Zusammenarbeit mit dem Orchestre philharmonique de Radio France eine Aufführung von Mahlers Fünfter, die perfekt ausbalanciert ist:

1 Zitat zu Mahlers Symphonie Nr. 5

Die Fünfte ist ein verfluchtes Werk. Niemand capiert sie.

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