Sarastro ist der Konterpart zur Königin der Nacht in Mozarts Zauberflöte. In diesem Blogpost erfahren Sie mehr über Sarastro und seine Rolle in Mozarts vielleicht berühmtester Oper.
Das lesen Sie in diesem Artikel:
Sarastro kurz vorgestellt
Sarastro ist eine Figur aus Mozarts Oper Die Zauberflöte. Er ist der Gegenspieler der Königin der Nacht.
Zwischen Sarastro und der Königin der Nacht besteht eine lange andauernde Rivalität. Zu Beginn der Zauberflöte sind Sarastros Absichten kaum durchschaubar – er hat Pamina, die Tochter der Königin der Nacht, entführt. Wer ist dieser Mann?
Machtvoll und milde
Diese Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten. Sarastro herrscht über ein Königreich, ist aber mehr als ein König. Er ist gleichzeitig ein ranghoher Priester, der menschliche Tugenden und Werte verkörpert.
Sarastro ist also überaus mächtig. Er setzt diese Macht jedoch, wie sich im Verlauf der Oper herausstellt, mit großer Milde ein.
Sarastros Rolle in der Zauberflöte
Das Leitthema der Zauberflöte ist, wie häufig in der Oper, die Liebe. Sarastro ist die Person, die zwischen dem Prinzen Tamino und der Prinzessin Pamina steht. Tamino und Pamina lieben sich, doch Sarastro lässt diese Liebe zunächst nicht zu. Das wiederum hat mit dem zweiten Leitthema der Zauberflöte zu tun…
…dieses zweite Leitthema ist vielleicht der Grund dafür, dass dieses Stück seit Jahrhunderten zu den meistgespielten Opern überhaupt gehört: Es geht darum, durch das Bewältigen von Prüfungen zu einem besseren Menschen zu werden. (Wenn Sie schon zu den eingefleischten Opern-Profis gehören, erkennen Sie hier eine spannende Parallele zu Wagners Parsifal…)
Wäre ja auch irgendwie langweilig, wenn die Liebe zwischen Tamino und Pamina einfach so möglich wäre. Stattdessen muss Tamino schwierige Prüfungen bestehen, um sich der Liebe zu Pamina würdig zu erweisen.
Sarastro verkündet seinem Priestervolk, dass er Tamino für Pamina bestimmt habe – deshalb habe er auch Pamina entführt. Er versichert den Priestern, dass Tamino über die notwendigen Tugenden verfüge, um sich der Liebe zu Pamina würdig zu erweisen. Sollte Tamino die Prüfungen aber nicht bestehen (und zu Tode kommen), so wird er für seinen Mut im Götterreich von Isis und Osiris belohnt:
(Goran Jurić, Teatro La Fenice)
Später in der Oper trifft Pamina auf Sarastro. Sie fleht um Gnade für ihre Mutter. Sarastro beruhigt Pamina in seiner zweiten Arie mit den Worten: „In diesen heil’gen Hallen kennt man die Rache nicht.“
(Goran Jurić, Teatro La Fenice)
Nachdem Tamino und Pamina die letzte Prüfung gemeinsam bewältigt haben, ist es Sarastro, der das Liebespaar vermählt.
Jonathan Stark – Dirigent
Hallo! Ich bin Jonathan Stark. Als Dirigent ist es mir wichtig, dass Konzert- und Opernbesuche beim Publikum einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Dabei hilft Hintergrundwissen. Deshalb blogge ich hier über Schlüsselwerke der klassischen Musik, über Komponisten und Komponistinnen, über die Oper und vieles mehr, was sich in der aufregenden Musikwelt ereignet.
