Georg Friedrich Händel

Messiah

Erklärt nach der 5-4-3-2-1-Methode

Dauer: 120–150 Minuten
Gattung: Oratorium
Entstehungszeit: Sommer 1741
Uraufführung: 13. April 1742 (Dublin)

Inhaltsverzeichnis

Händels Messiah in 5 Sätzen

Eigentlich hatte Georg Friedrich Händel sein Oratorium Messiah gar nicht schreiben wollen: Der Komponist war so niedergeschlagen von den Misserfolgen seiner Opern „Imeneo“ und „Deidamia“, dass er in der Saison 1741/42 eigentlich gar nichts unternehmen wollte (leisten konnte er sich das). Doch dann ergab sich die Möglichkeit, an einer Konzertreihe in Dublin teilzunehmen, und Händel wurde von seinem Librettisten Charles Jennens zur Komposition von Messiah überredet. Händel, der grundsätzlich ein Schnellschreiber war, komponierte das knapp zweieinhalbstündige Werk innerhalb von 24 Tagen (unter Benutzung von früheren Werken, wie das auch Bach immer wieder getan hat). Die Uraufführung in Dublin war erfolgreich, in London wurde das Werk zuerst kühl aufgenommen, ab 1750 etablierte sich dann jedoch eine jährliche Aufführungstradition.

Hinweis: Dieses Werk gehört zu den Top 100 Klassische Musik.

4 Highlights aus Händels Messiah

Highlight 1: Orchestervorspiel

Das Orchestervorspiel von Händels Messiah besteht aus zwei Teilen: Der erste ist langsam, der zweite ist schnell. Das Orchestervorspiel ist damit eine (in der Barockmusik sehr beliebte) Französische Ouvertüre:

Highlight 2: For unto us a Child is born

Bekannt ist Händels Messiah natürlich vor allem für seine phänomenalen Chornummern. Ein Beispiel dafür ist „For unto us a Child is born“…

Highlight 3: Hallelujah!

…und natürlich die Chornummer aller Chornummern. Ich bin sicher, Sie haben schon an das berühmte „Hallelujah!“ gedacht, als Sie den Titel dieser Werkpräsentation gelesen haben 😉 Mit diesem berühmten Stück wird der zweite Teil von Händels Messiah abgeschlossen:

Highlight 4: Worthy ist the Lamb + Amen (Schlussfuge)

Mit „Worty ist the Lamb“ verherrlicht der Chor ganz am Schluss des Messiah das Opferlamm. Schon diese Nummer ist in ihrer Steigerungswirkung (Einsatz der Pauken und Trompeten bei 2:11:47) bemerkenswert. Aber dann – aber dann…

…jagt es mir jedes Mal einen kalten Schauer über den Rücken. Diese Schlussfuge (2:12:40)! Sie besteht nur noch aus dem Wort „Amen“ und ist ein dramaturgisches Meisterwerk. Vor allem diese PAUSE kurz vor Schluss (2:16:10) ist einfach UNGLAUBLICH. Die Standing Ovations, die auch im hier verwendeten Video zu sehen sind, sind fast schon mitkomponiert:

3 Fragen und Antworten zu Händels Messiah

Frage 1: Was ist der Inhalt des Messias?

Händels Messiah besteht aus drei Teilen: Der erste Teil beginnt mit dem Warten auf die Ankunft des Messias und endet mit Christi Geburt. Im zweiten Teil steht die Leidensgeschichte Christi im Mittelpunkt, dieser Teil endet mit der Auferstehung. Im dritten Teil wird die „Erlösungsidee“ gefestigt.

Frage 2: Unter welchen Umständen schrieb Händel den Messias?

Die Arbeitsphase am Messias war für Händel eine Zeit, die von Misserfolgen geprägt war: Seine letzten Opern erwiesen sich als „Flops“, leere Konzertsäle und öffentlicher Spott machten dem Komponisten sehr zu schaffen.

Frage 3: Wo komponierte Händel den Messias?

Händel komponierte den Messias in seiner Wahlheimat London, wo auch weitere bekannte Werke von ihm (zum Beispiel die Wassermusik) zur Aufführung kamen.

2 empfehlenswerte Aufnahmen von Händels Messiah

Aufnahme 1: Choir of The Queen’s College, Academy of Ancient Music, Rowan Pierce, Esther Brazil, Ted Blac, Ashley Riches, Owen Rees (live, 2021)

Händels Messiah ist ein sehr beliebtes Stück in Großbritannien – kein Wunder, wenn man bedenkt, wie alt und reichhaltig die britische Chortradition ist. Entsprechend häufig wird der Messiah dort aufgeführt, und die hervorragenden britischen Chöre sorgen immer wieder für fantastische Darbietungen. Eine davon stammt vom Choir of The Queen’s College und der Academy of Ancient Music:

Aufnahme 2: Sydney Philharmonia Choirs and Christmas Choir, Sydney Philharmonia Orchestra, Celeste Lazarenko, Nicholas Tolputt, Andrew Goodwin, Christopher Richardson, Brett Weymark (live, 2019)

Die großen Chornummern in Händels Messiah schreien natürlich geradezu nach einer richtig groß besetzten Aufführung. Wie wirkungsvoll das sein kann, zeigen die Sydney Philharmonia Choirs in ihrer Aufführung von Händels Meisterwerk mit 600 Chormitgliedern (!) im berühmten Sydney Opera House:

1 Zitat zu Händels Messiah

Ich würde es bedauern, wenn ich sie nur unterhalten würde. Ich wollte, dass es ihnen besser geht.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Kessi Brunk

    Sie widersprechen sich. Oben führen Sie in Übereinstimmung mit weiteren Quellen aus, Händel habe den Messiah in Dublin geschrieben und unten behaupten Sie plötzlich, er hätte ihn in London komponiert. Bitte bleiben Sie konsistent.

    1. Vielen Dank für Ihren Kommentar. Ich bin immer wieder erstaunt, wie schnell manche Leute am „Kritisieren“ sind, ohne den betreffenden Artikel überhaupt richtig zu lesen. Es lohnt sich, den Unterschied zwischen Uraufführungsort und Entstehungsort zu kennen… Der Messiah wurde in Dublin uraufgeführt, aber in London komponiert. Nichts anderes steht auch im Artikel. Also: Nochmal eine Runde Lesen üben, dann klappt’s vielleicht auch mit konstruktiver Kritik.

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