You are currently viewing Philadelphia Orchestra: 4 Höhepunkte zwischen 1904 und 1916

Philadelphia Orchestra: 4 Höhepunkte zwischen 1904 und 1916

Das Philadelphia Orchestra wurde 1900 gegründet und prägte das Kulturleben an der amerikanischen Ostküste von Anfang an. Die Weltstars der klassischen Musik kamen gerne zu dem jungen Orchester. Vier besonders bedeutende Konzerte des Philadelphia Orchestra fanden zwischen 1904 und 1916 statt.

Das lesen Sie in diesem Artikel:

Ein Routinier…

Im Jahr 1904 war das Philadelphia Orchestra gerade einmal 4 Jahre alt – im November 1900 hatte Fritz Scheel das allererste Konzert des Orchesters dirigiert.

Umso erstaunlicher ist es, dass das junge Orchester 1904 von einem echten Weltstar dirigiert wurde: Richard Strauss war in Amerika. Im Rahmen seiner ausgedehnten Tournee dirigierte der damals 40-Jährige nicht nur das Philadelphia Orchestra mit einem Programm seiner eigenen Werke, sondern auch die New York Philharmonic in der Carnegie Hall.

…ein Virtuose…

Zwei Jahre nach Strauss‘ Gastspiel kam ein junger Pole nach Philadelphia, um sein pianistisches Können zum ersten Mal in Amerika zu präsentieren: Arthur Rubinstein. Für den gerade einmal 19-Jährigen war Philadelphia der Ausgangspunkt einer ausgedehnten Konzertreise. Die Zusammenarbeit zwischen Arthur Rubinstein und dem Philadelphia Orchestra sollte für über 70 Jahre anhalten.

…ein Alleskönner…

Im November 1909 fand in Philadelphia ein Konzert statt, das gleich zwei Sensationen vereinte: Erstens wurde die 2. Sinfonie von Sergei Rachmaninoff zum ersten Mal in Amerika aufgeführt, zweitens trat der Komponist selbst in einer Doppelrolle auf: Sergei Rachmaninoff dirigierte nicht nur das Philadelphia Orchestra, sondern brillierte auch als Pianist mit drei seiner eigenen Préludes. (Solche Mischungen von Orchester- und Klaviermusik in einem Konzert wirken für uns heute exotisch, waren aber früher durchaus üblich.)

…und zwei Klangmagier im Zusammenspiel.

Sieben Jahre nach Rachmaninoffs Konzert fand in Philadelphia ein monumentales Ereignis statt: Das Philadelphia Orchestra und der damalige Musikdirektor Leopold Stokowski führten Gustav Mahlers 8. Sinfonie zum ersten Mal in Amerika auf.

Übrigens: Eine Aufführung von Mahlers 8. Sinfonie ist immer monumental und ein empfehlenswertes Erlebnis – ein riesig besetztes Orchester und ein gewaltiger Chor werden in diesem 80-minütigen Werk miteinander vereint. Allein, diese Menschenmassen auf der Bühne zu sehen, ist es schon wert. Sehen Sie selbst – von Stokowski und dem Philadelphia Orchestra existiert sogar ein Foto:

Philadelphia Orchestra Stokowski 1916
Das Philadelphia Orchestra mit Leopold Stokowski. Vorbereitungen für die amerikanische Erstaufführung von Gustav Mahlers 8. Sinfonie (März 1916).

Leopold Stokowski machte das Orchester über die Grenzen Amerikas hinaus bekannt. Heute zählt das Philadelphia Orchestra zu den fünf bedeutendsten Orchestern der USA, den sogenannten ‚Big Five‘, genau wie die Orchester in New York, Cleveland, Chicago und Boston.

Jonathan Stark – Dirigent
Jonathan Stark – Dirigent

Hallo! Ich bin Jonathan Stark. Als Dirigent ist es mir wichtig, dass Konzert- und Opernbesuche beim Publikum einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Dabei hilft Hintergrundwissen. Deshalb blogge ich hier über Schlüsselwerke der klassischen Musik, über Komponisten und Komponistinnen, über die Oper und vieles mehr, was sich in der aufregenden Musikwelt ereignet.

Mehr Beiträge ansehen

Schreibe einen Kommentar