In Teil 3 haben Sie erfahren, dass Mälzel einen Fehler von Winkel schamlos ausnutzte. Er ergänzte Winkels Erfindung um eine Kleinigkeit und schuf damit ein neues Produkt, das er patentieren ließ. Für dieses Produkt ist Mälzel bis heute berühmt.
Zur Erinnerung: Winkels Erfindung war ein auf beiden Seiten des Drehpunkts gewichtetes Pendel. Alles, was Mälzel dann tat, war, dem Pendel eine Skala hinzuzufügen. Auf dieser Skala konnten die musikalischen Tempi abgelesen werden. Sein Produkt nannte Mälzel Metronom – das kennen Sie sicher, nicht wahr? 😉
Er ließ seine „Erfindung“ umgehend schützen, sodass Winkel von der wirtschaftlichen Verwertung des Produkts von Anfang an ausgeschlossen war.
Das Metronom war sofort ein Renner. Mälzel ließ es tausendfach in einer eigenen Fabrik in Paris fertigen und verkaufte es bis nach Amerika. Beethoven und andere musikalische Koryphäen veröffentlichten Artikel, in denen sie Mälzels Metronom anpriesen.
In alten Partituren sind die Tempoangaben manchmal mit „MM“ abgekürzt – „Mälzels Metronom“!
Im Jahr 1820 ging Winkel rechtlich gegen Mälzel aufgrund von Diebstahl geistigen Eigentums vor. Winkel gewann sogar. Die rechtliche Situation ist damit heute eigentlich klar: Der Erfinder des Metronoms war Winkel, nicht Mälzel.
Der Nachwelt war und ist das egal. Allein Mälzel profitierte von Prestige, Verbreitung und wirtschaftlichem Erfolg des Metronoms.
Das war das vierteilige Sommer-2022-Mini-Erlebnis. Pro Jahr erscheinen vier Mini-Erlebnisse zur klassischen Musik/Oper. Wenn Sie benachrichtigt werden möchten, wenn das nächste Mini-Erlebnis erscheint, abonnieren Sie bitte meinen Newsletter, indem Sie im folgenden Feld Ihre E-Mail-Adresse eintragen und anschließend auf den blauen Button klicken:
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