In Teil 2 haben Sie erfahren, dass Winkel bei der Erfindung des Cronometers einen schwerwiegenden Fehler machte. Von diesem Fehler profitiert (bis heute!) ein Kollege von Winkel: Johann Nepomuk Mälzel.
Mälzel stammte aus Regensburg, war fünf Jahre älter als Winkel und genau wie dieser ein Erfinder und Mechaniker.
Im Jahr 1792 zog der 20-jährige Mälzel nach Wien und wurde dort schnell bekannt: Er konstruierte Musikautomaten, die – wie Sie aus Teil 1 wissen – damals voll im Trend lagen. Unter seinen Erfindungen war beispielsweise das Panharmonikon. Dieser Automat konnte den Klang einer ganzen Militärmusikkapelle nachahmen – sozusagen ein früher Synthesizer!
Weitere Musikautomaten folgten, beispielsweise ein „mechanischer Trompeter“. Mit seinen Musikautomaten konnte Mälzel sehr erfolgreich auf Tournee gehen und ein stattliches Einkommen erzielen. Im Jahr 1808 fand er sogar Beschäftigung am Wiener Hof.
Mälzel war ein umtriebiger Geschäftsmann, der stets aktuelle Geschäftsmöglichkeiten ergriff. So stellte er beispielsweise während der napoleonischen Belagerung Wiens Fußprothesen her. Für den tauben Ludwig van Beethoven fertigte er mehrere Hörrohre.
Dann kam das Jahr 1815. Ein Jahr zuvor hatte Winkel in Amsterdam das Cronometer erfunden und dabei einen schwerwiegenden Fehler gemacht. Mälzel witterte seine Chance.
Winkel hatte mit seinem Cronometer die präzise Messung und Angabe musikalischer Tempi ermöglicht. Dummerweise hatte er aber vergessen, seine Erfindung angemessen zu schützen, etwa durch ein Patent. Diese Lücke nutzte Mälzel aus.
Mälzel fügte Winkels Erfindung eine Kleinigkeit hinzu und ließ das so entstandene Produkt patentieren.
Wenn Sie selbst Musik machen, kennen Sie Mälzels Produkt auf jeden Fall. Mehr dazu in Teil 4.
Hey Jonathan, eine Super-Idee mit deiner Klassik-Blüte. Bin gespannt auf den ersten Beitrag.
Juhu!